Project Antillothrix 2016

DETAILS

Projekt Antillothrix: Paläobiologie in gefluteten dominikanischen Höhlen

Projekt Antillothrix ist eine Partnerschaft aus mehreren Unternehmen, die sich zur Durchführung von Studien zur Artenvielfalt und für Ausgrabungen von paläontologischen Höhlen in der Dominikanischen Republik zusammengeschlossen haben. Forscher und Taucher der City University of New York (CUNY), der Universidad Autónoma de Santo Domingo (UASD), des Museo del Hombre Dominicano (MHD) und der Dominican Republic Speleological Society (DRSS) haben seit Beginn dieser Zusammenarbeit im Jahr 2011 die Funde von Wirbeltierfossilien zur Erforschung und Erhaltung dokumentiert und gesammelt. Unter diesen Funden befindet sich ein fast vollständiges Skelett und mehrere isolierte Elemente des ausgestorbenen Affens „Antillothrix bernensis“, den am besten erhaltenen Primatenfossilien in der Karibik. Diese Entwicklung hat einen großen Einfluss auf unser Wissen über die rätselhafte Ausbreitung des heute ausgestorbenen Primaten. Sie hat weitreichende Auswirkungen auf unser Verständnis der Naturgeschichte der Region und ihrer stark zurückgegangenen Biodiversität.

Vor nur wenigen tausend Jahren waren die karibischen Inseln (Kuba, Hispaniola und Jamaika) besonders artenreich und beherbergten viele Säugetiere, die nur auf diesen Inseln lebten (endemische Arten). Die heutige Anzahl der endmischen Arten ist ein schwacher Schatten des einstigen, artenreichen Gartens Eden der Karibik. Eine Reihe von Aussterbensereignissen, die teilweise zu klimatischen Veränderungen und in jüngerer Zeit zur menschlichen Kolonialisierung führten, haben die typische Fauna der Inseln fast vollständig vernichtet. Um mehr über diese verlorene Welt zu lernen, hängen wir von unserer Fähigkeit ab, die fragmentierten Skelette zu lesen und so Einblicke in die einst blühenden Ökosysteme zu erhalten. Auf der Insel Hispaniola wurde die Landschaft, die diese Überbleibsel erhalten hätte können, von den Menschen verändert. Die Höhlen beherbergen jedoch weiterhin wertvolle paläontologische Nachweise. Geflutete Höhlen sind besonders unberührt geblieben. Jedoch wurde ihre Bedeutung für die Wissenschaft erst vor Kurzem bemerkt. Funde von vorherigen Expeditionen in gefluteten dominikanische Höhlen umfassen makellos erhaltene Skelette einer Vielzahl von ausgestorbenen Tieren, selbst einige, von denen bis dahin nicht bekannt war, dass sie auf Hispaniola lebten. Diese Fossilien werden uns dabei helfen, nicht nur die prähistorische Fauna der Karibik zu verstehen, sondern wir erhalten auch die Möglichkeit, die ökologischen Prozesse zu untersuchen, die zum Aussterben in der jüngeren Vorgeschichte führten. Wir erfahren außerdem, wie klimatische und menschliche Einflüsse zum letztendlichen Kollaps eines Großteils der Artenvielfalt dieser Inseln führten.

Weitere Informationen zum Projekt Antillothrix finden Sie unter: www.facebook.com/ProjectAntillothrix.

FAKTEN

Datum der Expedition:

10.–17. Dezember 2016

Ort:

Parque Nacional del Este
Bayahibe
Dominikanische Republik

Expeditionsteam:

  • Alfred Rosenberger
  • Renato Rímoli
  • Zachary Klukkert
  • Phillip Lehman
  • Cristian Pittaro
  • Victoria Alexandrova
  • Angel Ramos
  • Dave Pratt
  • Mairobi Herrera
  • Katie Simon
  • Kristof Kele

Expeditionsziele:

Das primäre Ziel der Expedition 2016 war die Implementierung von photogrammetrischen Methoden in gefluteten Höhlen, in denen paläontologische Ausgrabungen geplant oder bereits durchgeführt wurden. Das erfolgte durch die Erfassung von hochauflösenden Digitalbildern von wichtigen Orten innerhalb der Höhle. Diese Bilder wurden anschließend mithilfe von Hochleistungsrechnern und Photogrammetrie-Software verarbeitet, um 3D-Modelle der Fossilienfundorte zu erstellen.

Das Expeditionsteam verwendete:

Weitere von uns unterstützte Projekte