Expedition Bjuralven 2016

DETAILS

Expedition Bjurälven 2016
Extreme Höhlenforschung unter arktischen Bedingungen

In den Bergen von Jämtland erforscht eine Gruppe von Tauchern das nun längste Unterwasserhöhlensystem in Schweden. Die Arbeiten laufen bereits seit sieben ereignisreichen Jahren in einem anhaltenden Kampf gegen die Elemente. Das Tauchen ist aus zwei Gründen nur im Winter möglich. Es gibt keine Straßen in der Nähe des Höhlensystems, das sich in einem Nationalpark befindet. Aufgrund der empfindlichen Vegetation können keine Fahrzeuge mit Rädern genutzt werden. Der gesamte Transport erfolgt mithilfe von Schneemobilen, solange die Schneedecke dafür ausreicht. Aufgrund von starker Strömung kann die Höhle im Sommer nicht betreten werden. In den Wintermonaten sind die Bedingungen perfekt. Das arktische Klima macht die Expedition jedoch zu einer Herausforderung.

Das Höhlensystem erlaubt nur eine Sidemount-Konfiguration und erfordert das Tauchen durch mehrere Siphons. Der Eingang zur Höhle kann nicht mit normaler Rückenausrüstung passiert werden. Da die Strömung im Sommer viel Treibgut anschwemmt, muss der Höhleneingang jedes Jahr ausgegraben werden.

Wassertemperaturen um 0 Grad Celsius sind nicht selten, und es müssen besondere Vorkehrungen für die Expeditionsausrüstung getroffen werden. Alles muss einfach und robust sein und dennoch die Bedürfnisse der Taucher erfüllen. Einfachheit und Stromlinienförmigkeit sind erforderlich, da alle Tauchgänge mit dicken Trockenhandschuhen absolviert werden, die den Umgang mit der Ausrüstung sehr erschweren. Zusätzlich müssen die Taucher nach dem Ausstieg die Ausrüstung über trockene Passagen tragen, da die Höhle aus mehreren Siphons besteht. Manchmal müssen die Taucher auf dem Bauch durch niedrige Passagen kriechen oder auch klettern, um den nächsten Siphon zu erreichen. Da alle Tauchgänge mit Trockenanzügen und dicker Unterbekleidung erfolgen, ist das Gewichtssystem ein zentraler Bestandteil der Sidemount-Ausrüstung. Die Gewichte müssen gleichmäßig an der Ausrüstung verteilt sein und sich nahtlos in das Gurtzeug einfügen. Der Aufbau muss robust sein, um den Transport in trockenen Passagen zu ermöglichen und den Belastungen bei einem solchen Transport standzuhalten.

Während der Expedition 2016 betrug die kartografierte Länge der Bjurälven-Höhle 2.135 Meter. Die Tauchgänge erfolgen nun in Siphon 5 und die Erkundung wird immer herausfordernder.

FAKTEN

Datum der Expedition:

1.–10. April 2016

Ort:

Bjurälven-Tal,
Provinz Jämtland,
Nordschweden

Expeditionsteam:

  • Pirre Sandberg
  • Micke Tilja
  • Mats Fröjdenlund
  • Johan Utas
  • Dmitri Gorski
  • Petter Johansson
  • Bo Lenander
  • David Thor
  • Marcin Wojturski
  • Amanda Lindberg
  • Andreas Johansson
  • Oscar Svensson
  • Robert Staven
  • Stefan Barth
  • Kristian Lyberg
  • Sami Paakkarinen
  • Oyvind Hegle
  • Ane Mengshoel
  • Stina Gabrielsson
  • Janne Suhonen
  • Antti Apunen

Expeditionsziele:

Erkundung des hinteren Endes der Dolinsjö-Höhle in Siphon 4 (Siphon 5 wurde während der Expedition freigelegt)

Das Expeditionsteam verwendete:

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